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Kryptobetrug - Von Hackern, falschen Versprechen und utopischen Renditen

Immer häufiger wenden sich Anleger an die FMA Österreich, die ihr Geld in Krypto Assets angelegt haben und befürchten Opfer eines Betruges geworden zu sein. Immer häufiger wenden sich Anleger an die FMA Österreich, die ihr Geld in Krypto Assets angelegt haben und befürchten Opfer eines Betruges geworden zu sein.

Übernacht REICH im Kryptoversum? Vorsicht Falle! Von Hackern, Scammern und anderen Trollen... 

Die offizielle Behörde für Finanzmarktaufsicht in Österreich, FMA, weist hin, dass eine auffallend große Anzahl an Hinweisen auf Kryptobetrug einging. Geworben wird häufig in sozialen Netzwerken mit dem Versprechen auf sehr hohe Renditen. Das Geschäftsmodell, also womit hier Geld verdient werden soll, bleibt dabei meist völlig unklar.

Viele Anleger agieren aus der Angst heraus, eine Möglichkeit viel Geld zu verdienen zu verpassen. In der Fachsprache hat sich dafür der Begriff „FOMO“ (Fear of Missing out) etabliert. In welchen Formen diese Art des Betruges beispielsweise zu Tage tritt und welche Modelle hier besonders häufig angewendet werden, erklärt die Finanzmarktaufsicht Österreich in ihrem Finanz ABC:

Immer häufiger wenden sich Anleger an die FMA Österreich, die ihr Geld in Krypto Assets angelegt haben und befürchten Opfer eines Betruges geworden zu sein. Im Zuge der Marktüberwachung der Finanzmarktaufsicht Österreich haben sich bestimmte, besonders häufig benutzte Betrugsmodelle identifizieren lassen, die im Nachfolgenden kurz dargestellt werden sollen.

1. Ponzi Scheme

Bei dieser Betrugsform werden Kundengelder in Form von Bitcoin, Ripple, Ethereum etc. unter Versprechung utopisch hoher Renditen und geringem Risiko eingesammelt. Gewinne werden häufig anfangs auch tatsächlich ausbezahlt, allerdings werden diese nicht durch den Verkauf eines bestimmten Assets erzielt. Stattdessen erhalten frühere Kunden Gewinnzahlungen aus den Geldern neuer Kunden. Sobald allerdings ein größerer Teil der Anleger auf einmal eine Auszahlung der Gewinne verlangt oder keine neuen Kunden hinzukommen, bricht das System zusammen.

FMA-Beispiel für die Betrugs-Masche „Ponzi Scheme“

Fabian F. stößt im Internet auf eine Plattform, auf der ihm folgendes Angebot gemacht wird: Er soll dem Unternehmen zehn Bitcoins zur Veranlagung überlassen. Dafür wird ihm eine monatliche Rendite von 35 Prozent sowie zusätzlich eine tägliche Rendite von 0,2 Prozent versprochen. Nach einiger Zeit können diese Gewinne nicht mehr ausbezahlt werden, der Kontakt zu dem Unternehmen bricht ab und Fabian F. hat sein Investment verloren.

2. Exit Scam & Pretend Hacker

Unter Exit Scam versteht man eine Betrugsmasche, bei der ein Unternehmen zunächst Gelder, zumeist über ein Initial Coin Offering, einsammelt und den Anschein eines aufrechten Geschäftsbetriebes erweckt. Nach einiger Zeit bricht allerdings jeglicher Kontakt ab, die Verantwortlichen sind zumeist nicht ausfindig zu machen und die Kundengelder verschwunden.

Bei „Pretend Hacker“ wird den Kunden vorgegeben, dass ein Hackangriff auf das Unternehmen stattfand und daher die Kundengelder/Krypto-Assets verloren seien. Daraufhin bricht zumeist auch jeglicher Kontakt zu dem Unternehmen ab und Anleger erleiden oft erhebliche Schäden.

FMA-Beispiel für die Betrugs-Methode „Pretend Hacker“

Phillip R. hat von dem bevorstehenden ICO eines Unternehmens erfahren, das eine neuartige virtuelle Währung auf dem Markt etablieren möchte. Die Gewinnversprechungen sind so hoch, dass Phillip R. investiert. Einige Zeit später, informiert das Unternehmen Phillip R. über einen Hackerangriff, bei dem sämtliche Gelder verloren gegangen seien. Daraufhin bricht der Kontakt ab und Phillip R. hat all sein Geld verloren.

3. Vorgaukeln von Kursgewinnen mithilfe von Digitaltechnik

Über soziale Netzwerke werden Anleger auf Trading Plattformen für außerbörsliche Produkte (CFDs, binäre Optionen, Krypto-Assets…) gelockt. Das Versprechen: minimales Risiko, sowie eine Versicherung gegen einen Kapitalverlust, die ab einem gewissen Investment in Kraft tritt.

Die Plattformen werden mit einer eigens von den Betrügern entwickelten Software betrieben, die die Kurse beeinflusst und positiv dargestellt. Sobald Anleger investieren wächst ihr virtuelles Depot rasant an, „Renditen“ werden aber nicht ausbezahlt. Investierte Gelder verschwinden häufig in einem Konstrukt aus Tarn- und Scheinfirmen. All dies führt zum Totalverlust des einbezahlten Kapitals!

FMA-Beispiel für das Betrugs-System: Vorgaukeln von Kursgewinnen mithilfe von Digitaltechnik

Herr S. wird in die Facebook-Gruppe „XYZ SCAM“ eingeladen, die schnelles Geld verspricht. Dort wird eine Online-Plattform beworben, die hohe Renditen bei minimalem Risiko verspricht. Und das Beste ist: Ab dem Investment von 7.000 Euro ist man sogar gegen Kapitalverlust versichert! Herr S. wollte zwar ursprünglich nur 5.000 Euro investieren, will aber nicht auf die Versicherung verzichten, also investiert er 7.000 Euro.

Nach den ersten Transaktionen steigt der Wert seines virtuellen Depots rasant an. Als er sich sein Guthaben ausbezahlen lassen will, wird er telefonisch unter Druck gesetzt dies nicht zu tun, sondern weiteres Geld zu investieren, was er dann auch macht.

Einige Wochen später liest er in den Medien von einem internationalen Cyber-Trading-Betrug. Eine der in den Medienberichten genannten Plattformen ist “XYZ SCAM“. Herr S. erleidet einen finanziellen Totalverlust. Seine Gelder sind in einem Geldwäscherei-Netzwerk aus Tarn- und Scheinfirmen verschwunden.

4. Pump and Dump

Eine Gruppe von Personen kauft große Mengen eines unbedeutenden Krypto-Assets auf. Danach werden durch gezielte Verbreitung von Falschinformationen über soziale Medien gutgläubige Investoren angelockt, woraufhin der Kurs steigt („Pump“). In Folge verkaufen die Betrüger alle ihre Coins und der Kurs bricht zusammen („Dump“). Die Mitglieder der Anfangsgruppe haben dadurch einen Gewinn erzielt, die gutgläubigen Investoren einen hohen Verlust.

Hinweis: Die FMA Finanzmarktaufsicht Österreich veröffentlicht fortlaufend Investorenwarnungen auf ihrer Internetseite fma.gv.at. Informieren Sie sich vor Abschluss eines Investments, ob gegen ein bestimmtes „Anlagemodell“ nicht bereits eine Warnmeldung der FMA Österreich vorliegt! Gleiches gilt für die Aufsichtsbehörden in Deutschland (BaFin), der Schweiz (FINMA) oder dem Fürstentum Liechtenstein (FMA). 

Allgemeine Empfehlung im bereits eingetretenen Schadensfall: Polizei, Aufsichtsbehörden und Anwalt einschalten!

Sollte das Kind bereits in den Brunnen gefallen sein, sind die nachfolgenden Punkte ratsam:

1. Anzeige bei der Polizei erstatten

2. Nationale Aufsichtsbehörden informieren (BaFin, FMA Österreich und Liechtenstein, FINMA Schweiz)

3. Beschreitung des Rechtsweges über einen spezialisierten Anwalt bzw. Fachanwalt für Bank- und Kapitalmarktrecht.

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Last modified onWednesday, 12 February 2020 07:56
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