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Staatsbankrott? »Aber ein Staat kann doch nicht Pleite gehen!«

Staatsbankrott? »Aber ein Staat kann doch nicht Pleite gehen!« Staatsbankrott? »Aber ein Staat kann doch nicht Pleite gehen!«

„Die ewige Dauer des Staates erfordert es alle Hundert Jahre den Staatsbankrott zu erklären, damit der Staat seine Bilanzen wieder in Ordnung bringe“

Ach nein? Das ist ein weit verbreiteter Irrtum. Alleine Deutschland war im vergangenen Jahrhundert bereits zweimal bankrott, was viele gerne verdrängen. Tatsache ist, dass es in den letzten 30 Jahren ernsthafte Währungskrisen in über 80 Ländern gegeben hat, die oft in den Total-Bankrott führten. Gerade in den letzten Jahren hat sich die Zahl besonders gehäuft.  Es ist nur noch eine Frage der Zeit. Jahrzehntelang hat sich die Regierung Geld von den kommenden Generationen gepumpt. Jetzt stehen wir vor dem Tag der Abrechnung. Und auch dieses Mal wird das Volk für die finanzpolitischen Fehler bezahlen müssen.

Die zehn Fehler unserer Währungsgeschichte und was wir daraus lernen können

  1. Die Geldpolitik der vergangenen 200 Jahre – eine Abfolge von Krisen und Kriegen
  2. Die Hyperinflation des Jahres 1923 und die Währungsreform 1948
  3. Handelsbilanz-Ungleichgewichte – Bedrohung für den Frieden
  4. Warum feste Wechselkurse nicht funktionieren
  5. Der Euro – der sichere Weg in die Währungskatastrophe
  6. Die Schuldenkrisen in Mexiko, Russland, Argentinien und Brasilien
  7. Die kommende Energiekrise – oder wie man den Dollar stützt
  8. Risikofaktoren für das Finanzsystem: Immobilienblase und Derivatespekulation
  9. Die kommende weltweite Währungszerrüttung
  10. Deflation, Inflation, Währungsreform und wie man sich vor den Folgen schützen kann 

Die nächste Währungsreform ist nur noch eine Frage der Zeit. Sind Sie darauf vorbereitet?

Wann ist ein Staat pleite? Was sind die Folgen einer Staatsinsolvenz?

Am Umgang der Verantwortlichen mit einer Überschuldung des Staats hat sich seit Jahrhunderten nichts geändert. Die Regierung hat verschiedene Möglichkeiten auf eine drohende Insolvenz zu reagieren. Es existieren, wie bei einer Pyramide, verschiedene Stufen des Risikomanagements. Eine Währungsreform ist nur die letzte Stufe davon. Wie wir in Griechenland sehen konnten neigen zunächst die Regierenden zur Verschleierung der Zahlungskrise. Die kritische Situation wird zunächst verharmlost. Es folgt die Haushaltssanierung mit Ausgabensenkungen durch die Streichung von Sozialleistungen und Subventionen. Höhere Einnahmen sollen durch Steuererhöhungen erzielt werden.

Wenn das nicht ausreicht (und das hat es in der Geschichte der Bundesrepublik noch nie) wird die Druckerpresse womöglich angeworfen. Die Geldmenge wird erhöht. Die Theorie dahinter ist, dass so die Schulden weg inflationiert werden könnten. Nominal würden die Schulden zurückgezahlt, aber das Geld hätte massiv an Kaufkraft verloren. Doch das funktioniert nur, solange keiner das wahre Ausmaß der Krise mitbekommt. Sobald der Kapitalmarkt vom Schuldendesaster und der Inflation erfährt, steigen die Risikoaufschläge und damit die Zinsen für künftige Staatsanleihen. Somit steigen auch wieder die Ausgaben des zuständigen Finanzministers. Das funktionierte auf Dauer nur durch bewusste Desinformation der Öffentlichkeit.

Die nächste Stufe ist eine schwierige, denn die Regierung müsste die Staatsinsolvenz  formell erklären. Damit stellt der Staat fest, dass dieser seine Schulden nicht mehr (ganz oder teilweise) bedient. Im Falle derInsolvenz durch Überschuldung ist zunächst einmal nichts sicher und alles möglich, denn die Geschichte lehrt, dass jede Insolvenz anders abläuft. Dennoch existieren viele Erfahrungswerte und somit parallelen. Umschuldung stände nun auf dem Programm. Der Staat versucht sich durch einen Vergleich mit seinen Gläubigern zu entschulden. Ein Teil der Schulden wird zurückgezahlt und die Restschuld wird gestrichen. Das führt unter anderem bei Staatsanleihen zu empfindlichen Abschlägen. In Deutschland sind neben den vielen Bürgern besonders Pensionsfonds und Versicherer in Staatsanleihen investiert. Man kann sich ja ausrechnen was die Lebensversicherer an Policen noch auszuzahlen im Stande wären, wenn massenhaft Staatsanleihen ausfallen würden. Zwar werden ausländische Gläubiger im Vergleich zu inländischen Gläubigern meist schlechter gestellt, in dem unterschiedliche Rückzahlungsquoten festgelegt werden. Doch wird der Bürger, als Hauptabnehmer von Staatsschulden,  unter dem Strich kaum besser als andere wegkommen. Wer das Angebot akzeptiert wird umgeschuldet und wer nicht akzeptiert bekommt den Schuldendienst gestrichen. Russland und Argentinien haben uns die Umschuldung um die Jahrtausendwende vorgemacht. Wenn alle genannten Maßnahmen die Situation nicht beruhigen, bleibt der Regierung nur noch die letzte Stufe der Pyramide zu erklimmen. Der totale Neuanfang. Der Staat hofft auf die Wiederherstellung des Vertrauens der Kapitalmärkte und Bürger durch  eine neue Währung. Währungsreform! Währungsschnitt! Der Staat entschuldet sich, in dem seine Gläubiger (Bürger) enteignet werden.

Welche Lehren ziehen wir daraus?

Ein Staat geht nicht wirklich Pleite. Er wird nicht liquidiert. Es gibt mehrere Möglichkeiten einer Überschuldung zu begegnen. Neben dem frühzeitigen Sparen, dem Sanieren, dem Umschulden hat er noch als Ultima Ratio den Währungsschnitt, um sich zu entschulden. Schlussendlich müssten die Gläubiger die Rechnung zahlen. Bürger haften für ihre Staaten.

„Die ewige Dauer des Staates erfordert es alle Hundert Jahre den Staatsbankrott zu erklären, damit der Staat seine Bilanzen wieder in Ordnung bringe“ Mit diesem Zitat wurde Abbé Terray unsterblich und ist mit dieser Aussage heute aktueller denn je.

 

Quellen: Kopp Verlag und Serpent´s

Last modified onSunday, 24 July 2016 12:31