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"Schlechter Rechtfertigungsversuch der Polizei"

"Meine Güte, was ist da eigentlich los bei euch in Köln? Täglich rufen mich mittlerweile Freunde und Kollegen an und wollen wissen, ob Köln noch sicher ist, ob man sich als Frau überhaupt noch auf die Straße trauen kann und warum die Polizei hier so kläglich versagte. 

Der Einsatzbericht der Bundespolizei scheint die schlimmsten Vorurteile zu bestätigen – und wirft doch mehr Fragen auf, als er beantwortet:
Warum wird ein solcher Bericht erst vier Tage später verfasst und dann an die Presse weitergeleitet? Ein Bericht, der an einigen Stellen maßlos übertreibt und plötzlich von mehreren tausend jungen Männern mit Migrationshintergrund spricht. 
Warum gab es vor dem Hauptbahnhof keinerlei Festnahmen und nicht mal Gefangenentransporter? 
Und warum, um Himmels willen, reagierte die Polizeiführung nicht angemessen auf die Eskalation, auch nicht Stunden nach den ersten Hilferufen?

'Ein Gewahrsam kam aufgrund von Kapazitätsproblemen nicht in Betracht', heißt es in dem Bericht. 

Wie bitte?! Es konnte kein einziger Krawallmacher aus dem Verkehr gezogen, kein Tatverdächtiger festgenommen werden, weil in Köln keine Zelle mehr frei war? 

Oder das: Polizisten in schwerer Schutzausstattung seien weder an Opfer, noch an Täter, noch an Zeugen herangekommen, weil man von herumstehenden Jugendlichen abgedrängt wurde?

Ja, das alles ist wirklich schwer zu glauben. 

Immerhin so viel steht heute fest: In Köln traf in der Silvesternacht Chaos auf Chaos. 

Das Chaos einer betrunkenen Männerhorde, die Frauen aus Übelste demütigte, bestahl und sexuell misshandelte traf auf das Chaos einer Polizei, die die Lage offenbar zu keinem Zeitpunkt im Griff hatte. Und das an einem der größten Bahnhöfe Deutschlands, über 10 Stunden lang!

Der Bericht der Bundespolizei – für mich liest er sich wie ein schlechter Rechtfertigungsversuch für unterlassene Hilfeleistungen. Begangen ausgerechnet von denen, die für unsere Sicherheit eigentlich verantwortlich sind."

Ein tagesthemen-Kommentar von Georg Restle vom Westdeutschen Rundfunk.
 
 
 

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"Schlechter Rechtfertigungsversuch der Polizei"

"Meine Güte, was ist da eigentlich los bei euch in Köln? Täglich rufen mich mittlerweile Freunde und Kollegen an und wollen wissen, ob Köln noch sicher ist, ob man sich als Frau überhaupt noch auf die Straße trauen kann und warum die Polizei hier so kläglich versagte. Der Einsatzbericht der Bundespolizei scheint die schlimmsten Vorurteile zu bestätigen – und wirft doch mehr Fragen auf, als er beantwortet:Warum wird ein solcher Bericht erst vier Tage später verfasst und dann an die Presse weitergeleitet? Ein Bericht, der an einigen Stellen maßlos übertreibt und plötzlich von mehreren tausend jungen Männern mit Migrationshintergrund spricht. Warum gab es vor dem Hauptbahnhof keinerlei Festnahmen und nicht mal Gefangenentransporter? Und warum, um Himmels willen, reagierte die Polizeiführung nicht angemessen auf die Eskalation, auch nicht Stunden nach den ersten Hilferufen?'Ein Gewahrsam kam aufgrund von Kapazitätsproblemen nicht in Betracht', heißt es in dem Bericht. Wie bitte?! Es konnte kein einziger Krawallmacher aus dem Verkehr gezogen, kein Tatverdächtiger festgenommen werden, weil in Köln keine Zelle mehr frei war? Oder das: Polizisten in schwerer Schutzausstattung seien weder an Opfer, noch an Täter, noch an Zeugen herangekommen, weil man von herumstehenden Jugendlichen abgedrängt wurde?Ja, das alles ist wirklich schwer zu glauben. Immerhin so viel steht heute fest: In Köln traf in der Silvesternacht Chaos auf Chaos. Das Chaos einer betrunkenen Männerhorde, die Frauen aus Übelste demütigte, bestahl und sexuell misshandelte traf auf das Chaos einer Polizei, die die Lage offenbar zu keinem Zeitpunkt im Griff hatte. Und das an einem der größten Bahnhöfe Deutschlands, über 10 Stunden lang!Der Bericht der Bundespolizei – für mich liest er sich wie ein schlechter Rechtfertigungsversuch für unterlassene Hilfeleistungen. Begangen ausgerechnet von denen, die für unsere Sicherheit eigentlich verantwortlich sind."Ein tagesthemen-Kommentar von Georg Restle vom Westdeutschen Rundfunk.

Posted by tagesschau on Donnerstag, 7. Januar 2016
Last modified onFriday, 08 January 2016 10:43