Organhandel - Wenn Flüchtlinge zu billigen Ersatzteillagern werden
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Ist Ihnen der illegale Organhandel bekannt? Zur Zeit findet sogar ein regelrechter Boom statt. Millionen Menschen sind Opfer und die ärmsten der Armen trifft es besonders schlimm. Beliebte Opfer sind beispielsweise schutzlose Flüchtlinge. Sie haben meistens kaum Geld zum Überleben und sind so eine leichte Beute für die Organhändler. Viele Flüchtlinge werden auf dem Weg in ein neues Leben Opfer von Menschenhandel. Einer der Gründe für den grausamen Menschenhandel ist die Organentnahme.
Jedes Jahr flüchten Tausende Menschen in der Hoffnung auf eine bessere Lebensqualität von Eritrea, Äthiopien oder dem Sudan nach Israel. Auf ihrem Weg werden viele Flüchtlinge jedoch auf dem Sinai von Angehörigen des sogenannten Sawarka-Stammes gefangen genommen. Der Stamm fordert von ihnen einen Wegzoll von etwa 2.000 Dollar, um den Berg überqueren zu dürfen. Da die Flüchtlinge meistens kein Geld mehr haben, müssen sie alternativ mit ihren Nieren und Lebern bezahlen.
Menschenrechtsorganisationen schätzen, dass sich derzeit zwischen 500 und 1.000 Flüchtlinge auf dem Sinai in der Gewalt von Schleppern befinden. 800 weitere, so wird vermutet, sitzen in Gefängnissen auf der Halbinsel. Genau weiß es niemand, denn UNHCR hat keinen Zugang.
Asyl beantragen kann hier niemand. Selbst wenn sie es über die Grenze nach Israel geschafft hätten, wären sie vermutlich nicht weit gekommen. Seit Juni 2012 ist in Israel das New Anti-Infiltration Law in Kraft. Es erlaubt, Flüchtlinge bis zu drei Jahre ohne Anhörung oder Verfahren einzusperren. Flüchtlinge aus Feindstaaten wie dem Sudan können zeitlich unbegrenzt inhaftiert werden. Vorsorglich hat man bereits Lager mit 9.000 Plätzen nahe der Grenze errichtet.
Auch in El- Arisch in Ägypten gibt es ein Massengrab von toten Flüchtlingen, die meisten stammten aus dem Sudan und Eritrea und seien in den Händen der Schlepper und Entführer gestorben. An Folter, an Hunger, Durst oder Krankheit, oder weil man ihnen Organe entnommen habe.
Libanons Schwarzmarkt boomt mit Organen von Flüchtlingen
Der Verkauf von Nieren in Beirut für 1 Million Libanesisches Pfund, das sind rund $ 670, ist eine sehr verlockende Summe für verzweifelte syrische Flüchtlinge. Vier Jahre Bürgerkrieg im eigenen Land treibt viele Syrer in den benachbarten Libanon. Dort wird ihre Verzweiflung auf vielfältiger Weise ausgenutzt. Besonders der illegale Handel mit menschlichen Organen erlebt im Libanon einen Boom.
Erschreckend, nicht wahr. Die sozio-ökonomische Natur des Landes, mit einigen sehr Reichen und einer große Anzahl von Menschen die in Armut leben, macht den heutige Libanon „ideal“ für den Organhandel, behauptet Luc Noel, ein Transplantationsexperte bei der Weltgesundheitsorganisation in Genf. Ein weiterer Spezialist, Professor Susanne Lundin sagt, dass der Handel von Organen einem klaren, geographischen Muster enspricht: Menschen in armen Ländern verkaufen Organe an Länder mit reichen Menschen.. „Wo Krietg ist, gibt es Armut, Elend und Korruption“, sagte sie, „es geschieht immer häufiger, dass Menschen versuchen, aus ihren Schwierigkeiten durch den Verkauf von Organen, vor allem der Nieren, zu entkommen.“
Das Geschäft
Ein Name, der immer wieder auftaucht, ist Abu Hussein, auch bekannt als „Big Man“. Er rühmt sich mit seiner Arbeit - die sich „die Betreuung der Syrer“ nennt. An jeder Niere, die er verkauft, verdient er rund £ 420, mal mehr oder weniger. Das ist mehr als ein dortiger Lehrer im Monat verdient. „Es gibt immer mehr Menschen, die abgezockt oder ihrer Nieren oder andere Körperteile beraubt werden“, so Prof. Lundin. „Diese notleidenden Menschen und ihre Körperteile sind hochwertige Waren auf dem Schwarzmarkt.“
Selbstverständlich ist dieser Handel illegal, aber wie bei vielen anderen Vorschriften, können die Behörden ein Auge zudrücken. Es gibt keine genauen Informationen über den Handel mit Organen, aber die WHO schätzt, dass mindestens 10.000 Nieren weltweit verkauft werden, ein Großteil davon stammt aus dem Libanon; rund 10 Prozent der Organtransplantationen in der ganzen Welt sind solche Handelsgeschäfte. Die Gewinner sind Organmakler und korrupte Ärzte.
Die Chirurgie
Der Schwarzmarkt hängt davon ab, ob es ausreichend junge Menschen und Kinder, zum Beispiel 14-jährige gibt, die ein Organ spenden, um ihre Familien aus der erbarmungslosen Welt der Flüchtlingen heraus zu holen. Gerade wenn der Winter vor der Tür steht, brauchen die Flüchtlinge Matratzen, Decken oder warme Kleidungen.
Der 21-jährige Ahmed, berichtete einer dänischen Zeitung, dass er nichts bereuen würde. Drei Tage, nachdem seine linke Niere entfernt wurde, tat die Wunde immer noch weh. Er bekam für seine Niere einen Gegenwert von £ 4.400, ein Vermögen in einem Land, wo ein Bauarbeiter etwa £ 60 pro Monat verdient. „Es bedeutet alles für uns“, sagte Ahmed. Mit dem Zustrom von Flüchtlingen haben sich die Mieten im Libanon erhöht, so dass es für Flüchtlinge unmöglich ist, aus den Lagern herauszukommen. Mit dem Geld für seine Niere kann Ahmed sich eine Wohnung für seine Mutter und seine beiden jüngeren Geschwister mieten.
Der als „Big Man“ bekannter Organhändler schickt seine Leute in die armen Gebiete und bietet den Armen einen Deal - fahren dann mit den Kindern in eine als Wohnhaus getarnte Klink. In den meisten Fällen wird die Operation schnell durchgeführt, um möglichst viele Organe zu erhalten. Ob es später zu medizinische Komplikationen kommt, spielt keine Rolle. Nachuntersuchungen werden nicht geleistet. Die, die ihre Organe freiwillig verkaufen, haben nie erfahren, dass das Leben sich nach der Operation ändert oder die Spender arbeitsunfähig werden können. Besonders jungen Menschen und Kindern werden die Folgen verschwiegen, wenn ihnen die Hornhaut der Augen entnommen wird.
Zehntausende reiche Araber reisen nach Beirut für die Behandlung in den libanesischen Krankenhäusern. Bei so viel plastischer Chirurgie und Botox-Behandlungen im Angebot, haben die Behörden nicht bemerkt, und wollen es auch nicht bemerken, ob der Patient mit einem neuen Paar Lippen oder mit einer neuen Niere nach Hause fliegt. Quelle
Vierzehn europäische Staaten unterschrieben Konvention des Europarates gegen Handel von menschliche Organen
Der erste internationale Vertrag zur Verhütung und Bekämpfung von Handel mit menschlichen Organen wurde in Santiago de Compostela, Spanien am 25. März 2015 unterschrieben.
Die Konvention wurde von Albanien, Österreich, Belgien, der Tschechischen Republik, Griechenland, Italien, Luxemburg, Norwegen, der Republik Moldau, Polen, Portugal, Spanien, Türkei und dem Vereinigten Königreich unterzeichnet. Es tritt in Kraft, wenn fünf Staaten es ratifizieren.
„Die unerlaubte Entnahme und Handel mit menschlichen Organen sind eine schwere Menschenrechtsverletzung. Spender sind oft extrem gefährdeten Personen, die durch die organisierte Kriminalität, die sich auf Transplantationen von Organen und den Mangel an menschliche Organen spezialisiert haben, ausgebeutet werden. Dieses Verbrechen ist zu bekämpfen, daher bitte ich die Staaten Europas die Unterzeichnung rasch vorzunehmen und zu ratifizieren,“ so der Europarat-Generalsekretär Thorbjørn Jagland.
Global Financial Integrity eine Nichtregierungsorganisation, die illegale Finanzströme analysiert, schätzt die Gewinne des illegalen menschlichen Organhandels zwischen $ 600 Millionen und ca. 2 Milliarden pro Jahr. Der Schwarzmarkt boomt - und die „Ware“ kommt frisch in Form von Flüchtlingen.
In welchen Ländern ist illegaler Organhandel besonders verbreitet?
Es wurden Netzwerke im Nahen Osten, in Südafrika, in Südosteuropa, Zentral- und Südasien aufgedeckt. Früher hat man viel von Moldawien gehört, heute vielleicht von Pakistan, ohne konkrete Daten kann dies nicht bestätigt werden. In der Regel kann man sagen, die sogenannten Spender kommen vorwiegend aus ärmeren Ländern, die Empfänger aus den reicheren Ländern. Und dann gibt es noch dritte Länder, in denen die Operationen stattfinden. Eine ganze Industrie hat sich rund um den Verkauf von Organen aufgebaut - Polizei, Verkehrsunternehmen und Krankenhäuser - alle verdienen Geld -verdienen an dem Handel.