Ayurveda Behandlungen: Die wichtigsten im Überblick
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Ayurveda-Kliniken und Hotels
bieten eine breite Palette von Ayurveda Behandlungen. In Absprache mit den Ayurveda Ärzten vor Ort kann man sich ein individuelles, persönliches Programm zusammenstellen.
Massagen
Ayurveda beinhaltet zahlreiche Massagen: Die Kopfmassage, die zur besseren Durchblutung dient, ist gut für gesunden Haarwuchs und regt die Gehirnfunktionen an. Mit speziellen Cremes verleiht die Gesichtsmassage in erster Linie eine glatte Haut. Sie strafft das Gewebe.
Abhyanga
Abhyanga ist eine Ganzkörpermassage, die zwei Masseuren gleichzeitig durchführen. Dazu verwenden sie individuell zusammengestellte Kräuteröle. Diese Öle dringen in die Haut ein und kräftigen das Gewebe. Giftstoffe werden aus dem Bindegewebe gelöst und können in den nachfolgenden Behandlungsschritten ausgeschieden werden. Das Schweigen während der Massage in Kombination mit der Bearbeitung der Reflexzonen führt zu tiefer Entspannung und innerer Harmonie.
Anima (Basti)
Hinter Anima bzw. Basti versteckt die indische Gesundheitslehre Einläufe mit Öl, Milch bzw.Kräutersud. Sie dienen der Regeneration des Verdauungssystems. Deutsche Ayurveda-Therapeuten verwenden sie in der Regel häufiger als Ayurveda Ärzte in Indien und Sri Lanka.
Kuti
Kuti ist in Sri Lanka sehr beliebt. Es ist eine aus Lehm und Bienenwachs gebaute Sauna, in deren Boden frische Kräuter ausgelegt sind. Die Temperatur liegt zwischen 40 und 50 Grad. Der Patient inhaliert im Liegen die Kräuterdämpfe, da in dieser Körperhaltung eine tiefere Atmung möglich ist. Gut bei Bronchien- und Lungenproblemen.
Nasya
Unter Nasya versteht Ayurveda die Gabe von Heilmitteln über die Nase. Dadurch wird der gesamte Kopfbereich, einschließlich Hals und Ohren, gereinigt und ins physiologische Gleichgewicht gebracht. Bei optimaler Durchführung folgt einer Inhalation mit ätherischen Ölen sowie einer starken Erwärmung der Nasennebenhöhlen mit Kompressen die Verabreichung von schleimlösenden Tropfen. Danach wird dringend Ruhe und Schutz vor Zugluft empfohlen. Bei Druckausgleichsproblemen werden die Ohren frei. Eine sehr gute Vorbeugemaßnahme bei chronischem Schnupfen, Nebenhöhlenentzündungen, Kopfschmerzen und Migräne.
Panchakarma
Panchakarma ist eine mehrwöchige Kur und die wichtigste Reinigungs- und Wiederherstellungs-Methode im Ayurveda. Sie ist je nach Ausrichtung (Indisch/SriLankesisch/Deutsch) auf acht bis 14 Tage festgelegt. Eine fettarme Ernährung und Abführtage bereiten auf die physiotherapeutischen Maßnahmen vor.
Pichu
Pichu sind Packungen aus Pasten, Salben, Ölen bzw. Kräutersäften, die Ayurveda-Therapeuten auf betroffene Körperteile auftragen und einwirken lassen. Sie helfen erfolgreich gegen Rücken- und Gelenkprobleme.
Pizzichilli oder Sarwangadara
Über den Patienten fließt etwa eine Stunde ein immer wärmer werdender Ölstrahl, der von zwei Therapeuten leicht einmassiert wird. Diese Anwendung verbindet die Vorteile von Massage und Wärmebehandlung: Das warme Öl dringt Dank seiner Temperatur leichter über die Haut in den Körper ein und entfaltet dort seine therapeutische Wirkung. Gleichzeitig wird der Körper intensiv durchwärmt und entgiftet.
Siro Verechana
Siro Verechana ist eine Kopfbehandlung, die vorzugsweise morgens durchgeführt wird. Ein straff um den Kopf gewickeltes Handtuch dient als Wickel für eine grüne Kräuterpaste, die zwei Stunden einwirken muss. Laut Ayurveda aktiviert dies die Gehirnfunktionen über die Kopfhaut.
Shirodara
Shirodara bedeutet Stirnguss. Ein konstanter, wohl temperierter Ölstrahl fließt für 20 Minuten langsam über die Stirn. Dies sorgt für eine tiefe Entspannung und Regeneration des Nervensystems und der Hormondrüsen. Ist besonders hilfreich bei hohem Blutdruck, Schlaflosigkeit und chronischen Kopfschmerzen.
Svedana
Svedana ist ein Kräuterdampfbad. Am weitesten verbreitet ist die Wärmebehandlung, in welcher der Patient in einer Art Sarkophag liegt, der den Kopf ausspart. Die Temperaturen sind relativ niedrig. Sinn der Anwendung ist es, durch eine intensive Durchwärmung die Gefäße zu erweitern und die Schweißdrüsen zu aktivieren, Giftstoffe aus den Geweben auszuscheiden. Nach zehn Minuten wird die Haut mit einer Wurzel- und Rinden-Kompresse abgerieben, daraufhin folgen weitere fünf Minuten im Bad.
Thermo-Massage
Die Thermo-Massage verbindet die Wärmeanwendungen mit durchblutungsfördernden Massagen. Roter Reis und eine Mischung aus Blättern wird in einem Sud aus Milch und Kräutern gekocht und anschließend in Gaze-Beutel gefüllt. Mit diesen Beuteln klopft der Masseur auf den vorher eingeölten Körper. Besonders gut ist diese Anwendung für die Lösung von Schlacken in den Gelenken. Sie stimuliert die Knochen- und Geweberegeneration ebenso wie den Aufbau von Muskelfasern und Nerven.
Udvartana - Der Schlankmacher
In einer Art Ganzkörper-Peeling-Massage massiert der Therapeut Gersten- und Kichererbsen-Mehl, vermischt mit etwas Sesamöl, synchron den gesamten Körper. Dabei wird der Stoffwechsel aktiviert. Diese Form der Massage wird besonders gerne gegen Übergewicht und Störungen des Fettstoffwechsels angewandt.
Blumenbad
Das Blumenbad ist der krönende Abschluss. Es dient dazu, die Poren der Haut zu schließen und dem Körper zu helfen, sich wieder auf ein normales Klima einzustellen. Obwohl es relativ kühl ist, verwöhnt der Duft von Sandelholz und frischen Blütenessenzen genug um es geniesen zu können.
Darauf sollten Sie achten, wenn Sie eine Ayurveda-Kur machen wollen:
1. Besorgen Sie sich ausführliches Informations-Material! Vertrauen Sie nicht allein auf Werbeanzeigen.
2. Suchen Sie nach der Internet-Adresse von Hotels/Kliniken, die Sie in die engere Wahl genommen haben. Oft finden Sie auf deren Webseiten wichtige Zusatzinformationen.
3. In offenen Kurhotels, in denen Hotel-Gäste und Ayurveda-Patienten zusammen wohnen, ist es oft schwer die Ernährungs-Richtlinien einzuhalten.
Qualitätsfragen
Wenn genaue Angaben fehlen, rufen Sie an und fragen auf jeden Fall nach:
der Zimmerzahl: Weniger als 60 ist sehr angenehm, um zur Ruhe kommen zu können.
den baulichen Verhältnissen: Wie weit sind die Behandlungsräume von den Schlafräumen entfernt?
dem Verhältnis von Therapeuten zu Patienten: Nur entspannte Therapeuten können auch zu Ihrer Entspannung beitragen.
der Abfolge der Behandlungen: Gibt es Wartezeiten?
der Anzahl der Behandlungen pro Tag: Auf keinen Fall sollen es mehr als fünf Anwendungen am Tag sein.
der Ausbildung der behandelnden Ärzte: Ratsam ist, dass ein Dr. med für akute Probleme zur Verfügung steht. Die Ayurveda-Ärzte sollten die siebenjährige Vollausbildung in Indien nachweisen können.
der Ernährungsphilosophie des Hauses: Ist die Ernährung rein vegetarisch, laktovegetarisch oder fleischarm?
dem Freizeit-Programm: Um den Erfolg der Kur nicht zu gefährden, sollten Sie auf anstrengende Touren verzichten. Kleine Halbtagesausflüge wirken dagegen sehr belebend.