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Weltkrieg gegen Putin: Startpunkt Aleppo

Weltkrieg gegen Putin: Startpunkt Aleppo Weltkrieg gegen Putin: Startpunkt Aleppo

Wie die Falken im Pentagon das Pulverfass anzünden. Auszug aus COMPACT 8/2016

(Vorbemerkung: Wer grade die Tagesschau gesehen hat, Vernichtungsschlacht um Aleppo, weiß, wie recht die aktuelle COMPACT-Ausgabe mit diesem Artikel liegt. Hier ein Auszug aus „Weltkrieg gegen Putin“, COMPACT 8/2016)

Prädestiniert für einen Weltkrieg ist ein General wie Philip M. Breedlove. Der US- und NATO-Oberkommandierende für Europa versuchte immer wieder, „die USA durch Intrigieren, Bedrängen, Überzeugungsarbeiten und Druck in einen Krieg mit Russland zu treiben“, berichteten 19 ehemalige US-Geheimdienstmitarbeiter Anfang Juli in einem Offenen Brief an die Bundeskanzlerin. Eine wesentliche Rolle spielten dabei die lügnerischen Berichte des Oberkommandierenden über eine russische Invasion im Donbass im August 2014. Die Ex-Agenten verweisen auf die schriftliche Reaktion eines der von Breedlove Angeschriebenen: „In Anbetracht dessen, dass Obama Ihnen untersagt hat, einen Krieg mit Russland anzuzetteln, ist Ihre E-Mail ein starkes Stück.“

Anfang Mai hat Breedlove seinen Posten abgegeben. Aber eine Provokation könnte auch in einer anderen Weltregion und mit der Anstiftung eines anderen US-Hasardeurs beginnen. Am gefährlichsten ist nach wie vor die Lage in Nahost: Ein Giftgasanschlag in einem Vorort von Damaskus, den man Baschar al-Assad angelastet hatte, führte im August 2013 zu einem Ultimatum des US-Präsidenten. Ein Krieg mit unabsehbaren Folgen wurde erst im letzten Augenblick verhindert, weil das britische Unterhaus überraschend eine Beteiligung der Royal Army an dem Wahnsinn ablehnte.

Aktuell kritisieren die Falken in Washington, dass die stillschweigende Kooperation Obamas mit Putin gegen die Dschihadisten in der Levante dazu geführt habe, dass syrische Truppen mit russischer Luftunterstützung auf Aleppo vorrücken konnten. Mitte Juni haben sich 51 US-Diplomaten der Forderung von Senator John McCain nach einer US-Intervention angeschlossen. Seit 9. Juli ist die Islamisten-Hochburg vollständig eingekesselt. Am 13. Juli veröffentlicht Bild einen Aufruf: „Die Apokalypse von Aleppo – Zehn Gründe, warum die Welt jetzt handeln muss“. Chefredakteur Julian Reichelt wurde vom Portal Meedia gefragt: „Schließt das für Sie eine militärische Intervention ein?“ Reichelt: „Ja, darum geht es. (…) Die Geschichte beweist, dass nur klare Grenzen im Umgang mit Russland eine Eskalation verhindern können.“

Das eingangs geschilderte Weltkriegsszenario von August Cole beginnt jedenfalls mit einer Konfrontation – „egal ob gewollt oder aus Versehen“ – zwischen den USA und Russland in Syrien. „Er glaubt, dass Putin daher quasi zur Ablenkung eine zweite Offensive starten könnte – nämlich im Baltikum,“ fasste der Focus zusammen.

Die NATO behält sich ausdrücklich den Erstschlag mit Atomwaffen vor.

Unterstützung erhält sie dabei von der CDU-nahen Konrad-Adenauer-Stiftung, die in einer aktuellen Studie den Ausbau der westlichen „nuklearen Komponente“ zur „glaubwürdigen Abschreckung“ Russlands befürwortet. Die Antwort Moskaus liegt bereits auf dem Tisch. „Wenn die NATO eine Aggression beginnt – gegen eine Atommacht wie uns –, wird sie bestraft werden“, sagte Kremlberater Sergej Karaganow Mitte Juli im Spiegel. Zur Hybris der NATO-Hardliner gehört, dass sie glauben, einen Schlagabtausch mit Massenvernichtungswaffen gewinnen zu können. Anfang Juni forderte der dänische Offizier Jakob Larsen ganz öffentlich: „Wir müssen wieder lernen, den totalen Krieg zu führen.“ Joseph Goebbels wird sich in der Hölle gefreut haben.

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Last modified onThursday, 04 August 2016 06:52

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